

Tierzucht
Tierwohl und gute Forschung gehen Hand in Hand
Obwohl die Entwicklung von Alternativmethoden zum Tierversuch immer weiter voranschreitet, muss bei bestimmten wissenschaftlichen Fragestellungen auf das Tiermodell zurückgegriffen werden. Insbesondere zum Verständnis von Erkrankungen wie Autoimmunität, bei der verschiedene Organsysteme und Zelltypen beteiligt sind, kann auf die Komplexität eines lebenden Organismus derzeit nicht verzichtet werden.
Aus diesem Grund betreibt das DRFZ eine hochmoderne Versuchstierhaltung und beherbergt eine Vielzahl verschiedener Mauslinien. Vor allem genetisch modifizierte Mäuse sind ein wichtiger Bestandteil biomedizinischer Forschung am DRFZ.
Die Anlage gliedert sich in einen tierexperimentellen Bereich in Berlin Mitte sowie eine separate Zuchtanlage in Berlin Marienfelde. Speziell ausgebildete Tierpfleger/innen und Tierärzte garantieren optimale Haltungsbedingungen und eine nahtlose Kontrolle dieser im Sinne des Tierschutzes.
Alle Mäuse werden unter sogenannten SPF (spezifiziert Pathogen-freien) Bedingungen gehalten, um sicherzustellen, dass diese frei von Pathogenen sind, die die Gesundheit der Tiere und geplante Experimente beeinflussen könnten. Hierfür ist die Anlage mit Personal-Schleusen ausgestattet. Alle eingeschleusten Materialien werden vorher durch Autoklavierung sterilisiert. Zudem wird der Gesundheitsstatus, der sich in der Anlage befindenden Mäuse in regelmäßigen Abständen überprüft, um potentiell pathogene Mikroorganismen frühzeitig zu detektieren.
Das DRFZ, ein Institut der Leibniz-Gemeinschaft, fühlt sich der Transparenz der am Institut durchgeführten Tierversuche gegenüber der Öffentlichkeit verpflichtet und ist Mitglied der Informationsinitiative der Wissenschaftsinstitutionen „Tierversuche verstehen“ (www.tierversuche-verstehen.de), die über Tierversuche an öffentlich geförderten Forschungseinrichtungen informiert und den Dialog zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit fördert. Die Wissenschaftler/innen am DRFZ sind bei ihren Tierversuchen stets dem 3R-Prinzip verpflichtet, um das Leid von Tieren im Tierversuch auf ein unerlässliches Maß zu verringern. Die 3R stehen für „Replace, Reduce, Refine“, zu Deutsch also das „Vermeiden, Verringern, Verbessern“ von Tierversuchen. Hierbei werden sie von den weisungsunabhängigen Tierschutzbeauftragten beraten, die zudem das Wohlergehen der Tiere und die Einhaltung sämtlicher Richtlinien und Regularien sicherstellen und kontrollieren. Der regelmäßig tagende Tierschutzausschuss* unterstützt die Tierschutzbeauftragten in ihrer Tätigkeit und deren Überwachung des Wohlergehens der Tiere.
Das DRFZ bietet zudem ein von Tierärzten durchgeführtes Trainingsprogramm an, um Wissenschaftler/innen nach geltender Gesetzgebung und unter Berücksichtigung des Tierschutzes für ihre tierexperimentellen Tätigkeiten auszubilden. Dieses umfasst einen theoretischen sowie einen praktischen Teil. Die erfolgreiche Teilnahme wird mit einem Zertifikat bescheinigt. Für alle mit Tieren arbeitenden Mitarbeiter werden regelmäßige Schulungen und Fortbildungen hinsichtlich des Versuchstierschutzes und des 3R-Prinzips durch die Tierärzte initiiert und durchgeführt.
*Der Tierschutzausschuss besteht aus Tierschutzbeauftragten, Tierpfleger/innen und experimentell arbeitenden Wissenschaftler/innen
Schlüsselwörter
Tierschutz
Tierwohl
3R Prinzip


Kontakt: info@drfz.de
Tierhausleitung
Dr. med. vet. Anja Schulz
Tierschutzbeauftragte
Anna Pfeffer
Administration und technisches Personal:
Gruczek
Hoffmann
P. Hong
Kasprzak
Streckert
Theißig
Thiemann
Trainee
Acosta-Ruediger (seit 09/2017)
Kontakt: info@drfz.de
Kontakt: info@drfz.de
Dr. Uwe Klemm, Experimental Animals, Max Planck Institute for Infection Biology, Berlin
Dr. Geert Michel, Transgen Facility, FEM, Charité University Medicine Berlin
Ronald Naumann, Transgenic Core Facility, Max Planck Institute of Molecular Cell Biology and Genetics, Dresden
Frank Zimmermann, Biotechnology Laboratory, University Heidelberg
Kontakt: info@drfz.de
Ullmann K, Jourdan T, Kock M, Unger J, Schulz A, Thöne-Reineke C, Abramjuk A (2018): Recommendations for the development and use of Score Sheets as a tool for applied refinement. Berl Münch Tierärztl Wochenschr 131(7/8):292-298.
Kontakt: info@drfz.de